Die Lebenshilfe Bad Kreuznach und die kreuznacher diakonie bieten Menschen mit Behinderungen individuelle Ausbildungsmöglichkeiten und vielfältige Arbeitsplätze – auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt oder in den Werkstätten. „Auch wenn es vielerorts ganz normal ist, dass Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen zusammenarbeiten: Trotz vieler Fortschritte ist die Arbeitslosigkeit bei Menschen mit Behinderungen noch immer höher als bei nichtbehinderten Menschen – und dies bei oft höherer beruflicher Qualifikation. Diesen inklusiven Arbeitsmarkt müssen wir weiter stärken und Menschen mit Behinderungen unterstützen, auf ihm Fuß zu fassen“, ist die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner MdB, überzeugt.
„Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel wäre es fahrlässig, das Potential von Menschen mit Behinderungen, ihre fachliche Qualifikation, ihr Herzblut, ihre Zielstrebigkeit und ihr Engagement nicht zu nutzen. Viele Unternehmen aus der Region, die ich besuche, haben dies auch längst erkannt. Aber es sind immer noch zu wenige. Hier vermisse ich konkrete Vorschläge und Maßnahmen der Bundesregierung“, so Julia Klöckner MdB.

Denn klar ist: Ebenso individuell wie Behinderungen sind auch die Fördermöglichkeiten für die Teilhabe. Dabei kann es zum Beispiel um den Einbau einer behindertengerechten Toilette oder die Anschaffung einer speziellen Bildschirmsoftware für Sehbehinderte gehen. Vor allem bei vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen sei kaum bekannt, welche staatlichen Unterstützungsleistungen zur beruflichen Teilhabe qualifizierter Menschen mit Behinderungen möglich sind. In der vergangenen Wahlperiode hat die Union deshalb einheitliche Ansprechstellen im Gesetz verankert, an die sich Arbeitgeber wenden können. Damit diese auch flächendeckend etabliert werden, passiert aber noch zu wenig. Die Bundesregierung muss hier eine aktivere Rolle einnehmen, eine bundesweite Strategie und zeitliche Zielmarken entwickeln.
Wichtig sei auch die Stärkung der anderen Pfeiler des inklusiven Arbeitsmarkts. Leider bleibe der Koalitionsvertrag der Ampel-Parteien hier in Ansätzen stecken. Um was geht es konkret? „Mehr Rechtssicherheit für Inklusionsbetriebe. Ein Werkstattlohn, der Werkstattbeschäftigten auch wirklich zugutekommt. Eine bessere Förderung für die barrierefreie digitale Gestaltung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen in Betrieben und außerbetrieblichen Einrichtungen. Eine bessere Verzahnung von Fördermöglichkeiten. Hierzu und zu anderen Maßnahmen machen wir in unserem Antrag viele konkrete Vorschläge“, erläutert Julia Klöckner MdB.
Hintergrund: Der Antrag kann hier abgerufen werden: Drucksache 20/1013 (bundestag.de) <https://eur06.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fdserver.bundestag.de%2Fbtd%2F20%2F010%2F2001013.pdf&data=05%7C01%7Cdorothee.werner%40rlp.cdu.de%7C1d6c21efe2fc46e928a508da3288ff84%7Ca48b1a08929f4471b23bcdd4fa55f0ab%7C0%7C0%7C637877861234964987%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJWIjoiMC4wLjAwMDAiLCJQIjoiV2luMzIiLCJBTiI6Ik1haWwiLCJXVCI6Mn0%3D%7C3000%7C%7C%7C&sdata=JtGoY2MPS6Fmb9ebkRO%2BPrkbXzZnDzqdn6fT9FnoRg4%3D&reserved=0> . Er wird derzeit im Ausschuss für Arbeit und Soziales beraten. Am 27. April 2022 hat dazu eine öffentliche Anhörung stattgefunden.