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Post-Gespräch in Bad Kreuznach: Paketzustellung, Investitionen und Arbeitsbedingungen kamen auf den

Briefe kommen mit dem Auto, dem Fahrrad oder auch dem E-Trike, dem Elektrodreirad, der Deutschen Post. Rund 13 500 gibt es davon mittlerweile. Nicht nur in der Region, sondern auch bundesweit ist die Deutsche Post aktuell im Gespräch und vieles ist in Bewegung. Nicht nur in Sachen Nachhaltigkeit und Umstellung auf Elektromobilität. Es geht um Zustell- und Qualitätsprobleme, vorgezogene Briefportoerhöhung, weniger Zustelltage, Arbeitsbedingungen bei Subunternehmen, den Ausbau des Poststationennetzes, Digitalisierung und die Themen Nachhaltigkeit oder Elektro-Flotte. Vor diesem Hintergrund findet die anstehende Postgesetz-Novelle besondere Beachtung.



Themen, zu denen die heimische Bundestagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsbundestagsfraktion Julia Klöckner MdB gerne mehr erfahren wollte, und die sie jetzt mit Vertretern der Deutschen Post in Bad Kreuznach besprochen hat. Nicht in ihrem Büro, sondern direkt vor Ort, im Zustellstützpunkt im Schwabenheimer Weg. Hier arbeiten rund 100 Menschen – die Fachkraft für Kurier- und Postdienstleistungen wie auch Disponenten und langjährige Postbeamte. Und hier wird die komplette Zustellung in und um Bad Kreuznach geregelt. Briefe und Sendungen werden sortiert, Verteilbezirke nach Bedarf immer wieder neu angepasst.


Der Termin startet mit einem Rundgang durch den gesamten Betrieb, bei dem natürlich auch ein Probesitzen auf dem E-Trike, dem Elektro-Dreirad dazu gehört. Auch im Elektro-Postauto nahm die Abgeordnete Platz. Bis 2050 will man die gesamte Flotte auf Elektrobetrieb umstellen. Schon jetzt erfolgt die Zustellung in einigen Städten, wie in Teilen Hamburgs oder Bonn, ausschließlich CO2-neutral. Auch in Bad Kreuznach habe man hier Pläne. Bis 2025 will die Deutsche Post DHL bis zu 280 CO2-neutrale Zustellstützpunkte in ganz Deutschland errichten. Guido Fuchs, der Leiter des Stützpunkts, Niederlassungsleiter Jörg Bahls und der neue regionale Politikbeauftragter der „Deutsche Post DHL Group“, Peter Mayer, sowie Vertreter und Vertreterinnen des Betriebsrats und der Gewerkschaft Verdi erläuterten der wirtschaftspolitischen Sprecherin mehr über die täglichen Herausforderungen und Probleme innerhalb der Deutschen Post. Natürlich spielt auch bei Deutschlands größtem Logistikunternehmen das Thema Arbeitskräftegewinnung eine wichtige Rolle. Dabei legt das Unternehmen großen Wert auf seine gesellschaftliche Verantwortung, beschäftigt auch viele Geflüchtete. Seit 2015 waren es rund 14 000, von denen heute 135 feste Mitarbeiter sind. Teilweise sind es bis zu 50 Nationalitäten, die im Paketzentrum arbeiten. Herausfordernd sind hier vor allem die Sprache und die bürokratischen Hürden, denen man in Sachen Anerkennung begegnet.


Ein Thema, das den Mitarbeitenden immer wieder begegnet, ist das vermeintlich hohe Porto, das Kundinnen und Kunden anprangern. Hier zeigt sich jedoch, dass die Post mit aktuell 85 Cent pro Brief weit unter dem europäischen Schnitt von 1,25 Euro liegt. Weitere Erhöhungen sind erst in 2024 zu erwarten. Die Deutsche Post DHL befördert immer weniger Briefe und muss entsprechend reagieren: Im Jahr 2022 waren es rund 14,1 Milliarden Briefe, 2019 noch 15,9 Milliarden. Warum? Privatpersonen und Firmen nutzen vermehrt E-Mail oder andere digitale Kanäle. Darauf müsse man eine Antwort finden. Ein Zukunftsmodell könnten hier ein leistungsangepasstes Porto sein, das für Briefe mit bestimmtem Zustelldatum höher ausfällt. Der langfristige Trend sinkender Brief- und steigender Paketmengen wird anhalten und erfordert Anpassungen der gesamten Infrastruktur. „Vor allem das strukturelle Problem der Flächenversorgung bleibt herausfordernd“, so Julia Klöckner. Wichtig sei, dass der ländliche Raum und dünner besiedelte Regionen nicht von der Versorgung abgeschnitten werden, sich die Menschen auf eine zuverlässige und regelmäßige Zustellung verlassen können. Denn in jüngster Zeit gab es einige Beschwerden aus dem Wahlkreis, woraufhin sich die CDU-Politikerin an den Postvorstand gewandt hatte.


Ein Punkt des anstehenden Postgesetzes soll die Zustellerinnen und Zusteller ganz konkret entlasten, denn die Pakete sollen künftig leichter werden. Die Grenze von derzeit 31,5 Kg soll demnach auf 25 Kg herabgesetzt werden. Eine Forderung, die auch Julia Klöckner unterstützt. „Höchstens 25 Kilo sind aus meiner Sicht angebracht, denn die aktuelle Grenze von 31,5 Kg ist für viele Mitarbeitende kaum machbar. Zumal nicht, wenn Pakete über mehrere Stockwerke bis vor die Wohnungstür getragen werden müssen. Das kann nicht im Sinne des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sein“, so Julia Klöckner, die sich vor Ort überzeugt hat und ein Paket gestemmt hat.


Julia Klöckner wird das anstehende Postgesetz mit ihrer Arbeitsgruppe Wirtschaft der Bundestagsfraktion in einer der nächsten Sitzungen behandeln und viele Themen aus Bad Kreuznach einbringen können.








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