Die Harald-Fissler-Schule in Idar-Oberstein ist ein Aushängeschild für die Stadt und den Landkreis, die Strahlkraft weit über die Region hinaus hat. Auch wegen ihres vielfältigen Angebots und den zahlreichen Fachrichtungen. Nach einem schweren Brand im Obergeschoss, der sich im vergangenen Sommer ereignete, ist allerdings unklar, wie es mit der ohnehin knappen Raumsituation an der Schule weitergeht. „Mir war es angesichts vieler unterschiedlicher Aussagen zum Thema wichtig, mir ein eigenes Bild der Lage zu machen. Gerne bin ich daher der Einladung der Schule gefolgt, die mich als heimische Bundestagsabgeordnete in der Angelegenheit um Hilfe gebeten hat, um mir die Situation vor Ort zu erläutern“, so Julia Klöckner.

Die Abgeordnete weiter: „Es ist sicher im Interesse aller, hier einen Ort zu haben, an dem pädagogisch wertvolles Lernen möglich ist. Die Ausbildung in mehr als 60 Berufsschulabschlüssen sowie in allen allgemeinbildenden Abschlüssen von der Berufsreife bis zur allgemeinen Hochschulreife sowie zu höher qualifizierenden Abschlüssen braucht verständlicherweise ausreichende und moderne Lern- und Arbeitsflächen.“
Nach ihrem Besuch und den Gesprächen, die sie geführt hat, ist Julia Klöckner MdB überzeugt, dass die Wünsche der Schule keine übertriebenen Forderungen sind. Vielmehr: „Ich habe den Eindruck, es sind pädagogisch notwendige Anforderungen für einen zukunftsfähigen Betrieb einer modernen Schule. Dass die Lehrkräfte kein Arbeitszimmer vorfinden oder die Schülerinnen und Schüler keine Möglichkeit haben, sich insbesondere in den heißen Sommermonaten ein kaltes Getränk zu kaufen, weil kein Kiosk vor Ort vorhanden ist, ist mehr als nur unbefriedigend.“ Da sie sich vor Ort mit den Betroffenen auseinandergesetzt hat und einige offene Fragen „liegen“ geblieben seien, hat sie sich an die zuständige Kreisverwaltung und den Ersten Kreisbeigeordneten Bruno Zimmer gewandt. Denn es sei wichtig, dass auch für die Schule Licht ins Dunkel kommt und man ihr die Chance gebe, sich an den Beratungen adäquat zu beteiligen.
So stellt sich die Frage, warum die Schule von Gutachter Biregio vor Erstellung des Gutachtens nicht einbezogen wurde. Angesichts unterschiedlicher Einschätzungen wurde die Schule in den Kreis-Ausschusssitzungen nicht gehört. Auch hier sei kein Grund ersichtlich.
Ebenso stehen unter anderem folgende Fragen im Raum:
Wie soll lehrplankonformer Informatik-Unterricht ablaufen, wenn es dafür keine geeigneten Räume mehr gibt?
Wo sollen Klassenarbeiten, Prüfungen und Kammerprüfungen (z.B. IHK) durchgeführt werden, wenn die Anzahl der Klassenarbeitsräume reduziert wird?
Wurden Teilungsräume für die Differenzierung, insbesondere für Sprachförderklassen berücksichtigt?
Gibt es einen Ersatz für das Sekretariat der Abteilung Wirtschaft, das dringend benötigt wird?
Gibt es Raumreserven für mögliche neue Ausbildungsberufe bzw. hinsichtlich eines Wachstums in einzelnen Schulformen?
„Ich bin davon überzeugt, dass sich im gemeinsamen Miteinander eine gute Lösung für alle Seiten finden lassen kann. Gewiss spielt auch eine große Rolle, die Schule bei allen Schritten transparent mitzunehmen und die Prozesse einzubeziehen. Nur dann können Entscheidungen nachvollzogen und im besten Falle akzeptiert werden“, so Julia Klöckner abschließend, die hierzu auch in Kontakt mit der CDU-Kreistagsfraktion steht.