top of page

Hohe Energiepreise und steigende Materialkosten: Bäckereien der Region brauchen dringend Unterstützu

Die steigenden Energiekosten treffen auch die heimischen Bäckereien hart – so auch die Traditionsbäckerei von Jens Fickinger in Martinstein. Drei weitere Filialen betreibt er im Kreis Bad Kreuznach und beschäftigt 50 Mitarbeiter. Täglich beliefert er Krankenhäuser und Senioreneinrichtungen, an 365 Tagen im Jahr sind seine fünf Transporter unterwegs. Damit ist er durchaus ein größerer Betrieb, zu klein aber für das Energiekostendämpfungsprogramm der Bundesregierung, mit dem bis dato nur industrielle Großbäckereien unterstützt werden. Die heimische Bundestagsabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner MdB, setzt sich für eine Änderung ein und hat Jens Fickinger in seinem Martinsteiner Hauptgeschäft besucht. Auch der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Ron Budschat war dabei.



Jens Fickingers Schilderungen entsprechen denen vieler anderer Bäckermeister: Es herrscht große Besorgnis, wie und ob der Betrieb angesichts der anhaltenden Inflation und der immens hohen Strom- und Gaspreise weiter bestehen kann. Denn die steigenden Kosten können nicht eins zu eins an die Kunden weitergegeben werden. Im Entlastungspaket der Bundesregierung fehlen immer noch wichtige Hilfen für mittelständische Betriebe, die angesichts der Energiekrise jedoch mit dem Rücken an der Wand stehen und dringend auf Entlastungen angewiesen sind. „Minister Habeck hat lange gebraucht, um die Hilfen für Unternehmen aufzusetzen und bei den Betroffenen kommen sie nicht an. In Zahlen: 586 Unternehmen haben 3 208 Anträge gestellt; nur 24 davon wurden bislang positiv beschieden. Julia Klöckner stellt fest: „Wenn es ein Zuschussprogramm für erhöhte Energiekosten gibt, dann muss dieses auch ankommen, insbesondere auch bei kleinen und mittleren Unternehmen. Es geht hier um Wettbewerbsfairness.“


„Denn Industrie und Mittelstand sind durch die Energiekrise massiv unter Druck. Das bestätigt auch mein Gespräch mit Jens Fickinger, der mit seinem Bäckereibetrieb exemplarisch für viele Mittelständler steht“, so Julia Klöckner. Schon jetzt steige die Zahl der Insolvenzen: ein Viertel mehr als im Vorjahr, Tendenz steigend. „Es ist kommt nun auf schnelle und unbürokratische Hilfe an. Der Wirtschaftsminister darf die Unternehmen nicht im Regen stehen lassen. Wenn er Hilfen ankündigt, müssen diese auch rechtzeitig dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden“, so Julia Klöckner weiter. Zur bereits angespannten Situation kommen aktuell noch die sehr hohen Materialkosten für Mehl, Fette oder Hefe. Nicht nur für die Bäckereien, für viele Unternehmen in der Region gehe es um die wirtschaftliche Existenz. Und auf dem Spiel stehen in der Folge tausende Arbeitsplätze.


Auch die Folgen des Mindestlohns und der zunehmende Fachkräftemangel beschäftigen die Bäckerei und waren Thema des Gesprächs. So gab es seit 2003, als Jens Fickinger den Betrieb seiner Eltern übernommen hat, keine Neugründung einer Bäckerei mehr in der Region. Zwar wurden Betriebe übernommen, aber oftmals wieder aufgegeben. Aufgabe sei es daher dringend, den Beruf attraktiver zu gestalten. Hier gehe es um Punkte wie Arbeitszeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und nicht zuletzt eine bessere Anerkennung des Bäckerhandwerks in der Gesellschaft.







bottom of page