Wohin steuert die Europäische Union, was wünschen sich Schülerinnen und Schüler von der EU, und wo sehen sie Europa vielleicht kritisch? Es waren viele Fragen und Themen, die die heimische Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner MdB mit den zehnten Klassen der Realschule Plus Auf Kyrau in der fünften Stunde diskutiert hat. Unter der Leitung ihrer Fachlehrer hatten sie sich auf den Besuch der Politikerin anlässlich des EU-Projekttages vorbereitet. Bevor es in die Diskussion mit den knapp 40 Schülerinnen und Schülern ging, tauschte sich Julia Klöckner mit Schulleiter Constantin und seiner Stellvertreterin aus. Beide berichteten ihr von den Herausforderungen, die etwa die Aufnahme ukrainischer Kinder mit sich brachte. Knapp 30 Kinder besuchen die Schule derzeit, hinzukommen weitere aus Ländern wie Eritrea, Syrien, Afghanistan und Bulgarien. Die meisten von ihnen sprechen kaum Deutsch und haben einen hohen Unterstützungsbedarf. Dies sei aktuell gerade noch zu leisten, aber man stoße personell immer mehr an Grenzen. So sei zum Beispiel ein syrischer Grundschullehrer, der in Kirn lebt, eine große Hilfe – er nimmt eine wichtige Vermittlerrolle ein, wenn es darum geht, mit den Eltern zu kommunizieren.

In der anschließenden Runde mit den 10. Klassen ging es allen voran um den Krieg Russlands in der Ukraine, der seit über einem Jahr andauert – ein Thema, dass die Jugendlichen sehr beschäftigt. Es herrscht Krieg in einem Land mitten in Europa, und es ist völlig unklar, wie sich die Europäische Union dadurch verändern wird. Auch zur Wahl in der Türkei gab es viele Fragen. So etwa zur Pressefreiheit und den Arbeitsbedingungen der Journalisten im Land. Julia Klöckner berichtete in diesem Zusammenhang auch von ihrer Reise in die türkischen Erdbebengebiete. Denn auch in der Region leben viele türkischstämmige Menschen, die Freunde oder Familie in den betroffenen Gebieten haben.
Aber auch ganz praktische Fragen waren Thema. Wie kann die EU Auswirkungen der Inflation begegnen? Warum zum Beispiel gab es Roaming Gebühren? Wie ist die Schuldenübernahme innerhalb der EU geregelt? Oder ob es eine einheitliche Regelung zum Umgang mit Cannabis geben wird. Julia Klöckner war begeistert von der Diskussionsbereitschaft der jungen Leute. „Man merkt, wie reflektiert und kritisch sie viele Prozesse betrachten“, so die Abgeordnete, der der Austausch viel Freude gemacht hat. Zum Abschluss gab es noch viel Infomaterial über die EU für die Schülerinnen und Schüler, das Julia Klöckner dabei hatte – Prospekte, Flyer und Broschüren. Und für alle das Angebot, sich zu melden, wenn Interesse für einen tieferen Einblick in politische Prozesse besteht – zum Beispiel durch ein Schülerpraktikum im Wahlkreis- oder Bundestagsbüro.